Der Fürstbischof von Eichstätt stellte einst fest, dass die Dietfurter zu wenig Lehen und Abgaben leisteten; er schickte seinen Kämmerer, um dort einmal nach dem Rechten sehen. Die Dietfurter, von der Mission des Kämmerers unterrichtet, verschlossen ihre Stadttore und gewährten ihm keinen Einlass. Verärgert berichtete der Kämmerer seinem Bischof, dass die Dietfurter ihm wie die „Chinesen“ vorkämen – sie verschanzten sich hinter ihrer Mauer und nähmen keine Notiz von einem bischöflichen Kämmerer.
Wie lange sich die Dietfurter nun schon Chinesen nennen, weiß niemand genau. In Urkunden der Stadt ist dieses Wort nie erwähnt worden. Einen Nachweis aber bieten der „Kalender für kath. Christen auf das Schaltjahr 1860“ und ein wissenschaftlicher Artikel des Eichstätter Pastoralblattes von 1869, in denen das Dietfurter Gebiet das „Chinesenviertel“ genannt wird. Das setzt einen großen Bekanntheitsgrad des Spitznamens voraus!